News
Prozesslayout der Kalt-IOB-Technologie. Nach dem Drucken müssen die Bauteile in der Jobbox lediglich in einer Trocknungsstation mit trockener Luft ausgehärtet werden. Nach dem Entpacken sind sie für den Abguss bereit. Loser, nicht verdruckter Sand kann recycelt werden. - © Voxeljet
24.07.2023

voxeljet stellt Kalt-IOB 3D-Drucktechnologie vor

Die voxeljet AG hat die neue Kalt-IOB (Inorganic Binding) 3D-Drucktechnologie präsentiert. Mit diesem einzigartigen Verfahren können Formen und Kerne für die Gießereiindustrie aus Sand und einem anorganischen Bindemittel erstmals ohne die Notwendigkeit einer Mikrowellenbehandlung hergestellt werden.

Die diesjährige GIFA stand für voxeljet ganz im Zeichen der Anorganik. So präsentierte das bayrische Unternehmen zusammen mit ihrem Partner Loramendi neben dem Gemeinschaftsprojekt ICP (Industrialization of Core Printing) für BMW, auch eine neue, zum Patent angemeldete, kaltaushärtende anorganische Prozesstechnologie (Kalt-IOB) vor. Beim ICP-Projekt handelt es sich um eine vollautomatisierte Fertigungsanlage, die in der BMW Leichtmetallgiesserei in Landshut im Einsatz ist. Innerhalb dieser Fertigungszelle werden Gusskerne mit anorganischen Bindemitteln gedruckt und anschließend mit einer Mikrowelle ausgehärtet. Entsprechend handelt es sich dabei um eine warme Prozesstechnologie.

 

Kalt-IOB: geringe Investitionen und Betriebskosten sowie weniger Emissionen

Die neue Kalt-IOB Technologie benötigt erstmals keine Mikrowelle und zeichnet sich so durch geringere Investitions- und Betriebskosten aus. Durch den Einsatz von IOB-Technologien eröffnen sich für die Gießereiindustrie zahlreiche Vorteile, z.B. entsteht beim Abguss lediglich Wasserdampf anstelle schädlicher Gase. Dadurch werden nicht nur die Emissionen reduziert, sondern auch die Arbeitsbedingungen in Gießereien verbessert.

"Die Einführung der Kalt-IOB Technologie ist ein wichtiger Schritt zur weiteren Verbreitung gedruckter Kerne und Formen mit anorganischen Bindern in der Gießereiindustrie", sagt Dr. Ingo Ederer, CEO bei voxeljet. "Unser Ziel ist es, innovative Lösungen bereitzustellen, die nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch helfen, die Nachhaltigkeit des Metallgusses zu fördern.“

Die Merkmale der Kalt-IOB Prozesstechnik und damit hergestellter Formen und Kerne umfassen eine hohe Maßhaltigkeit, eine sehr gute Detailauflösung und Kantenschärfe sowie die Möglichkeit des 3D-Drucks großer Formen und Kerne. Im Gegensatz zu warmen IOB-Prozessen, bei denen gedruckte Kerne mit einer Mikrowelle ausgehärtet und getrocknet werden müssen, benötigt die Kalt-IOB Technologie von voxeljet nach dem Druck lediglich eine Trocknung, die außerhalb der Maschine stattfindet. So entfallen bei Kunden hohe Investions- und Betriebskosten für industrielle Mikrowellen. Das Verfahren ist grundsätzlich auf allen voxeljet Plattformen einsetzbar. Derzeit wird es auf den VX1000 und VX1000S Druckern getestet und angeboten, eine Ausweitung des Angebotes auf die VX2000 ist in Kürze angedacht.

 

voxeljets Strategie trägt steigender Nachfrage nach Kalt-IOB Rechnung

Die Anwendung von anorganischem Bindemittel in der Gießereiindustrie, insbesondere in der Automobilbranche, gewinnt zunehmend an Beliebtheit. Angesichts der steigenden Umweltauflagen wird erwartet, dass die Nachfrage nach anorganisch gebundenen Formen und Kernen kontinuierlich steigt. voxeljet ist bestrebt, seine führende Rolle im Bereich umweltverträglicher 3D-Druckprozesse auszubauen und durch diese strategische Ausrichtung einen signifikanten Beitrag zum Umsatzwachstum der voxeljet Gruppe zu leisten.

Die Kalt-IOB Technologie ist insbesondere für den Prototypenbau und mittlere Seriengrößen geeignet und ist ab sofort kommerziell verfügbar. Interessierte Kunden haben bereits jetzt die Möglichkeit, Benchmarks zu bestellen.

www.voxeljet.de

Schlagworte

3D-DruckBinderFertigungGießereiGIFAGussGusskerneNachhaltigkeit

Verwandte Artikel

(v.l.n.r.) Thomas Meißner, Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH, Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann, Fraunhofer IPK und Dirk Schulze, IG Metall Berlin-Branden­burg-Sachsen bei der feierlichen Eröffnung des neuen Reallabors
06.12.2024

Neues Reallabor für die Transformation der Fahrzeug- und Zulieferindustrie

Im Rahmen des 4. Netzwerkforums ReTraNetz-BB wurde am Produktionstechnischen Zentrum (PTZ) Berlin ein neues Reallabor eröffnet

Eisen Fertigung Forschung Konstruktion Organisation Produktion
Mehr erfahren
02.12.2024

Dr. Peter Hofer-Hauser - Neuer Professor am Lehrstuhl für Gießereikunde

Mit seiner langjährigen Erfahrung in Wissenschaft und Industrie widmet er sich dort insbesondere der Weiterentwicklung von Dauerformverfahren, wobei numerische Simulation...

Casting Druckguss Formverfahren Forschung Gießerei Guss Metallurgie Produktion Simulation
Mehr erfahren
29.11.2024

ECOCAST ONE – Die smarte Speiser-Innovation

ECOCAST ONE bietet Anwendern von Speiserkappen ein Plus an Qualität und Leistung bei 100 % Nachhaltigkeit.

Design Gestaltung Guss Gussfehler Gussteile Industrieharze Konstruktion Nachhaltigkeit Stahl
Mehr erfahren
22.11.2024

gh AUER GUSS setzt auf IPG für Magnesium-Komponenten

Nach der Lieferung einer Hochdruck-Druckgussmaschine (HPDC) installiert ItalPresseGauss (IPG) nun eine komplette HPDC-Zelle.

Aluminium Automatisierung Druckguss Guss Magnesium Produktion
Mehr erfahren
Sascha F. Wenzler und Christoph Stüker auf dem Gelände der Messe Frankfurt.
21.11.2024

Formnext wird ab November 2024 von einem Führungsduo geleitet

Ab dem 1. November 2024 stehen zwei Manager an der Spitze der Marke Formnext.

Additive Fertigung Fertigung Messe Produktion
Mehr erfahren