Trimet hat den Ausbau seines Recyclingwerks in Gelsenkirchen nahezu abgeschlossen. Der Aluminiumhersteller hat die Produktionskapazität des Standorts erweitert und mit dem Umbau der Energieversorgung gleichzeitig die CO2-Emissionen erheblich gesenkt. Die Aluminiumlegierungen aus wiederverwerteten Schrotten zeichnet dadurch eine erheblich verbesserte Ökobilanz aus, die den Endprodukten der verarbeitenden Industrie zugute kommt.
„Um die Klimaziele zu erreichen, benötigt die Industrie nachhaltig produzierte Werkstoffe“, sagt Dr. Andreas Lützerath, Mitglied des Vorstands der Trimet Aluminium SE. „Die Nachfrage nach recyceltem Aluminium wird weiter steigen. An diesem Bedarf richten wir uns aus – mit einem erweiterten Angebot von Recyclingwerkstoffen und einer optimierten ökologischen Qualität.“
Mit der Erweiterung des Standorts steigert Trimet die Produktionskapazität des Recyclingwerks um rund 20 Prozent. Neben einem zusätzlichen Gießrondell zum Abgießen von Aluminium-Sows wurde dafür ein zusätzlicher Kipptrommelofen installiert, der für eine höhere Schmelzleistung und eine bessere Energieeffizienz sorgt. In Gelsenkirchen können jetzt 80.000 Tonnen Recyclingaluminium pro Jahr erzeugt werden. Um die zusätzlichen Mengen verarbeiten zu können, ging bereits im vergangenen Jahr ein vergrößerter Konverter in Betrieb. In den Ausbau hat das Familienunternehmen einen zweistelligen Millionenbetrag investiert. Ein Großteil der aufwendigen Arbeiten galt dem Umbau der Energieversorgung, um das Umschmelzen des Leichtmetalls noch klimaschonender zu machen. „Wir wollen das grünste Aluminiumrecyclingwerk Europas werden“, erklärt Trimet Vorstand Lützerath.
Bei der Stromversorgung ist das Recyclingwerk jetzt autark. Trimet setzt dabei auf regenerative Energiequellen. Auf den Dächern der Produktions- und Lagerhallen liefern Solarzellen auf einer Fläche von 3.000 Quadratmetern grünen Strom, der bereits einen großen Teil des Eigenbedarfs deckt. Der Rest wird aus der Abwärme der Schmelzöfen gewonnen. Ein Wärmetauscher und zwei Kraftwerke wandeln die Abwärme mithilfe von ORC-Technik in elektrische Energie um. Der selbst erzeugte Strom treibt unter anderem die Verarbeitungsanlagen an und liefert den Kraftstoff für den betriebsinternen Fuhrpark. Sämtliche Flurförderfahrzeuge des Recyclingwerks sind auf Elektroantrieb umgerüstet. Darüber hinaus wird Trimet aus der Abwärme der Öfen künftig rund 20 Gigawattstunden in das öffentliche Fernwärmenetz von Gelsenkirchen einspeisen.
Die Verstromung der Abwärme senkt den von der Produktion verursachten indirekten CO2-Ausstoß, die sogenannten Scope-2-Emissionen, um bis zu 100 Prozent. Auch die direkten Emissionen werden signifikant sinken. Denn von Herbst 2024 an wird das Recyclingwerk am Gelsenkirchener Stadthafen die Schmelzöfen mit wasserstoffreichem Energiegas betreiben, das Trimet von Uniper Energy Sales über bestehende Gasleitungen aus der Kokerei von ArcelorMittal im nahen Bottrop bezieht. Das Kokereigas enthält mehr als 60 Prozent Wasserstoff und setzt als Brennstoff deutlich weniger CO2-Emissionen als fossiles Erdgas frei. Der Standort Gelsenkirchen wird dadurch jährlich rund 4.000 Tonnen CO2 einsparen. Das sind rund ein Viertel der derzeit verursachten Kohlendioxid-Emissionen. Außerdem besteht die Möglichkeit, den Betrieb des Recyclingwerks vollständig auf Wasserstoff umzustellen, wenn er wirtschaftlich verfügbar ist.
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