Mit dem Schutzschirmverfahren macht die Franken Guss GmbH & Co. KG aktiv einen Schritt zur langfristig positiven Entwicklung des Unternehmens. Dazu wird die Franken Guss GmbH & Co. KG während der kommenden drei Monate in enger Abstimmung mit Stakeholdern und Beratern einen Restrukturierungsplan erarbeiten. Dieser wird die konkreten Maßnahmen zur Neuordnung des Geschäfts enthalten. Der Geschäftsbetrieb der Franken Guss GmbH & Co. KG läuft, während des gesamten Restrukturierungsprozesses in vollem Umfang weiter. Alle Leistungen werden unverändert erbracht. Geplant ist, die Sanierung binnen weniger Monate nachhaltig abzuschließen.
Der Schutzschirm ist ein bewährtes Restrukturierungsinstrument des deutschen Sanierungsrechts. Bei einem Schutzschirmverfahren bleibt die unternehmerische Verantwortung in den Händen der Geschäftsführung (Eigenverwaltung). Dies ist nur in solchen Fällen möglich, in denen Unternehmen frühzeitig selbst tätig werden und genügend Handlungsspielraum für eine Lösung besteht. So wurden im Vorfeld der Antragstellung die geplanten Restrukturierungs- und Sanierungsmaßnahmen durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer kontrolliert. Dieser externe Wirtschaftsprüfer hat dem Gericht bescheinigt, dass keine Sanierungshindernisse gesehen werden.
„Franken Guss wird die Chance des Sanierungsverfahrens nutzen, um seine Marktposition zu stärken“, erklärt Dr. Sebastian Braun (Partner bei RKGB Rechtsanwälte und anerkannter Experte im Insolvenzrecht). Begleitet wird das Unternehmen durch das Team der AMBG (Adiutor Management- und Beratungsgesellschaft mbH), welches ebenfalls auf Sanierungs- und Restrukturierungsverfahren spezialisiert ist.
Bei einem Schutzschirmverfahren wird ein Sachwalter eingesetzt. Dieser überwacht die Neuaufstellung im Interesse der Gläubiger. Zum vorläufigen Sachwalter wurde Rüdiger Weiß von der Sanierungskanzlei WallnerWeiß bestellt.
In den vergangenen Jahren aufeinanderfolgender Krisen ist es nicht gelungen, sämtliche Kostensteigerungen über Material und Energie hinaus, in richtiger Höhe und ohne nennenswerten Zeitversatz durchzusetzen und so eine annähernd ausreichende Eindeckung der Unternehmenskosten durch die Preise zu erzielen. Kurzfristig erforderliche Bewertungskorrekturen haben das Vertrauen der Finanzmärkte in das Unternehmen untergraben und die Krise dynamisiert. Erschwerend kam hinzu, dass der Markt für Elektromobilität mit Wegfall der Kaufprämien um ca. 35 % eingebrochen und eine Erholung nicht absehbar ist. Gerade für diesen Markt hat Franken Guss in den letzten Jahren viel Geld in die Gießerei und die Bearbeitung investiert.
Im Schutzschirmverfahren sollen diese Probleme nachhaltig beseitigt und die operativen Geschäftsgrundlagen über die zeitnahe Umsetzung aller erforderlichen finanz- und leistungswirtschaftlichen Veränderungen wieder hergestellt werden.