Der Pionier und Druckgießspezialist Frech übernimmt ab Januar 2022 die Aktivitäten der insolventen ZPF GmbH aus Siegelsbach. Mit der neu gegründeten Frech ZPF GmbH, mit Sitz in Schorndorf, erweitert die Unternehmensgruppe ihr Geschäftsfeld in der Thermoprozesstechnik und erschließt sich für die Gießerei-Branche neue Geschäftsfelder. Schwerpunkte bei der neuen Tochter sollen, neben den klassischen Produkten zur Herstellung und Verarbeitung der Aluminium-Schmelze, auch Systeme für die Umwelttechnik sein.
Die Unternehmensgruppe Oskar Frech GmbH + Co. KG gehört zu den Pionieren der Druckgießtechnik und hat mit zahlreichen Patenten die Branche über mehr als sieben Jahrzehnte hinweg maßgeblich geprägt. Heute verfügt der Weltmarktführer über das komplette High-Tech-Portfolio moderner Druckgießtechnik für NE-Metalle, von der Warm- und Kaltkammertechnik über die Peripherie, den Formenbau, dem Consulting und den Dienstleistungen bis hin zu innovativen Verfahrenstechniken. Druckgießtechnik von Frech kommt rund um den Globus zum Einsatz. Typische Industriezweige und Anwendungsgebiete sind beispielsweise, die Automobilbranche für die Produktion von Leichtbaukomponenten für den elektrischen Antriebsstrang bei Elektrofahrzeugen und von Strukturteilen für die Fahrzeugkarosserie. Aber auch in der Beschlags-, Befestigungs- und Elektronikindustrie zur Herstellung von Türgriffen, Scharnieren, Befestigungssystemen, Steckverbindungen und Leitungselementen kommt Druckgießtechnik der Marke Frech zum Einsatz.
Seit geraumer Zeit rücken, neben dem modernen Leichtbau, Themenfelder wie Energie- und Ressourceneffizienz zunehmend in den Fokus der Industrie. Die heute in einem konventionellen Gießereibetrieb gewöhnlich eingesetzten Prozesstechnologien für die Aufbereitung und Verarbeitung von gängigen Metallschmelzen sind vergleichsweise energieaufwendig, weshalb mittel- und langfristig effizientere Prozesse und Produkte gefunden werden müssen. Das industrielle Umfeld der Gießereiindustrie ist damit bereits heute mit starken Umwälzungen und Herausforderungen konfrontiert, die durch gesellschaftspolitische Diskurse und einer daraus abgeleiteten neuen Umweltpolitik (z.B. „Green Deal“) auch zukünftig weiter forciert werden. Nachhaltiges Wirtschaften und Handeln wird somit auch in sämtlichen Industriebereichen zukünftig zum obersten Leitsatz.
Entsprechend dieser Maxime betritt die Frech-Gruppe mit der neuen Tochter den schon länger geplanten grünen Umweltbereich. Während Themenschwerpunkte, wie CO2-Neutralität und Energieeffizienz, an den eigenen Produktionsstandorten bereits seit längerem auf der Agenda von Frech stehen und erfolgreich umgesetzt werden (Stichwort: „Grüne Fabrik“), zielt man bei der neuen Tochter zunächst auf die Entwicklung völlig eigenständiger „grüner“ Produkte und Dienstleistungen für die Gießereiindustrie ab. So liegen die Schwerpunkte bei der Produktentwicklung zunächst auf der Energieeffizienz und der Kreislaufwirtschaft (Recycling), um kurz- bis mittelfristig einen deutlichen Beitrag in Richtung „Grüne Gießerei“ zu leisten. Langfristig soll die Ausrichtung des neuen Unternehmens auch die Umwelt- und Thermoprozesstechnik in stärkerer Breite umfassen. Hinzu kommen Beratungsdienstleistungen in den Bereichen industrielle Energie- und Prozesstechnik sowie der Softwareentwicklung, z.B. für Industrie 4.0 Anwendungen.
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