Der Verkauf ist gelungen Für rund 80 Mitarbeiter geht es weiter: Der bis zuletzt auf der Kippe stehende Verkauf der Königsbronner Gießerei an die Avir Walze Holding GmbH, ist unter Dach und Fach. Der Name Avir ist in der Gießerei-Branche mittlerweile bekannt: Im vergangenen Jahr wurde Halberg Guss mit ihren Werken in Saarbrücken und Leipzig von der Avir Guss Holding übernommen.
Der Verkauf der insolventen SHW High Precision Casting Technology GmbH (SHW HPCT) an die Avir Walze Holding GmbH ist besiegelt. Damit bleiben in der Königsbronner Gießerei rund 80 Arbeitsplätze von einst 162 Arbeitsplätzen erhalten. Der Geschäftsbetrieb soll in Kürze wieder aufgenommen werden. Bis zuletzt war ungewiss, ob die letzten Bedingungen des bereits am 18. April geschlossenen Kaufvertrags zwischen der neu gegründeten Avir Walze Holding, bzw. deren Beteiligungsgesellschaft Hüttenwerke Königsbronn GmbH, und dem Insolvenzverwalter der SHW HPCT, Rechtsanwalt Martin Mucha, tatsächlich erfüllt werden können.
So war ein Anfang Mai in Frankfurt angesetzter Notartermin kurzfristig noch verschoben worden. Offiziell hieß es damals, die nötigen Unterlagen seien nicht fertig gewesen. Womöglich ging es aber weiterhin um die alles entscheidende Finanzierungsfrage: Die Firma, die die Maschinen von der bisherigen Leasingfirma kaufen wollte, forderte von der SHW HPCT einen finanziellen Eigenanteil in Höhe von zehn Prozent des Kaufpreises.
Dieser Schritt ist den Beteiligten jetzt offenbar doch noch gelungen. Wie es in einer Pressemitteilung des Königsbronner Traditionsunternehmens heißt, sind die „letzten Vollzugsbedingungen“ am Freitag, 10. Mai, erfüllt worden. Über den Kaufpreis habe man Stillschweigen vereinbart. Fest steht aber: An der Avir Walze Holding sind auch die Königsbronner Mitarbeiter beteiligt. Laut Mitteilung haben sie ein Drittel der Anteile übernommen. Auf diese Weise würden die Gießerei-Mitarbeiter vom am künftigen Erfolg des Unternehmens profitieren.
„Ich freue mich sehr, dass für die SHW HPCT nun doch eine Lösung gefunden werden konnte, mit der der rund die Hälfte der Arbeitsplätze erhalten werden“, wird Insolvenzverwalter Martin Mucha in dem Schreiben zitiert. Mit dem neuen Eigentümer, so seine Hoffnung, könne das Unternehmen hoffentlich bald an frühere Erfolge anknüpfen. Spezialisieren will man sich in Königsbronn nun auf die Produktion von Walzen, etwa für die Papier-, Lebensmittel- und Beschichtungsindustrie. Außerdem wolle man Verschleißgussteile für die Zermahlungsindustrie herstellen. Technische Dienstleistungen sollen ebenfalls angeboten werden.
Quelle: Heidenheimer Zeitung, Laura Strahl