News
© Adobe Stock
16.06.2023

Strompreisentlastung: Bis zu 20 Prozent der berechtigten Unternehmen drohen Befreiung zu verlieren

Am 30. Juni 2023 läuft die Antragsfrist für Unternehmen für die Befreiung von KWKG- und Offshore-Umlage im Rahmen der Besonderen Ausgleichsregelung (BesAR) für das Jahr 2023 ab.

Dazu gibt es offenbar in Teilen der Industrie ein Informationsdefizit. Nach Schätzungen von Deutschlands größtem unabhängigen Energieberatungsunternehmen, der ECG Energie Consulting GmbH in Kehl, sind sich aktuell noch immer bis zu 20 Prozent der Unternehmen nicht darüber im Klaren, dass sie Anspruch auf die Befreiung haben. Die ECG schätzt die Kostenersparnis durch die Befreiung auf rund 8.000 Euro pro Gigawattstunde Strom.

Wie die Gespräche mit zahlreichen der über 2.000 von der ECG betreuten Unternehmen und Institutionen zeigen, hat die Zurückhaltung zwei Ursachen: Zum einen haben viele Unternehmen die bis Ende 2022 gültige BesAR nur im Zusammenhang mit der, inzwischen abgeschafften, EEG-Umlage wahrgenommen. Dabei gehörten KWKG- und Offshore-Umlage immer schon in dieses Bündel. Auch nach Wegfall der EEG-Umlage können sich Unternehmen also nach dem neuen Energiefinanzierungsgesetz (EnFG) von den verbleibenden Umlagen befreien lassen. Hinzu kommt als zweiter Punkt, dass nunmehr die Anforderung, ein energieintensives Unternehmen zu sein, weggefallen ist. Viele Unternehmen, die in der Vergangenheit diese Hürde nicht genommen hatten, haben den Wegfall dieser Anforderung nicht auf dem Schirm und drohen dadurch unnötigerweise ihren Anspruch auf Befreiung von der KWKG- und Offshore-Umlage zu verlieren.

„Wir raten allen Unternehmen, die bisher keinen Antrag beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gestellt haben, diese Entscheidung nochmals zu überprüfen“, betont Dr. Wolfgang Hahn, geschäftsführender Gesellschafter der ECG: „Noch ist Zeit, bei diesem Thema umzusteuern und sich die Entlastung in einem insgesamt immer noch sehr volatilen Energiepreisumfeld zu sichern.“


Einen Antrag stellen können alle Unternehmen, die:

  • einer Branche oder Teilbranche nach Liste 1 oder Liste 2 Anlage 2 EnFG angehören
  • deren selbstverbrauchte Strommenge an einer Abnahmestelle im letzten abgeschlossenen Geschäftsjahr mehr als 1 Gigawattstunde betrug
  • ein Energiemanagementsystem betreiben
  • Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz nachweisen können, Stichwort ökologische Gegenleistungen (https://www.energie-consulting.com/oekologische-gegenleistungen/)

Schlagworte

EisenEnergieeffizienz

Verwandte Artikel

29.10.2024

Stimmung in der europäischen Gießerei-Industrie, September 2024: FISI verzeichnet im September anhaltenden Rückgang

Im September 2024 verzeichnete der Stimmungsindikator der europäischen Gießereiindustrie (FISI) einen weiteren Rückgang.

Bauindustrie Caef Eisen Foundry Gießerei Gießerei-Industrie Lieferkette Maschinenbau Produktion Stahl
Mehr erfahren
22.10.2024

Grüne Gießereien: Digitales Know-how senkt CO2-Emissionen und stärkt Wettbewerbsfähigkeit

Wie der unternehmenseigene CO2-Fußabdruck durch digitale Methoden reduziert werden kann, erforscht das Projekt ENGAGEMENT.

Eisen Fertigung Fertigungsverfahren Forschung Gießerei Guss Produktion
Mehr erfahren
17.10.2024

Zink statt Messing - Förderprojekt Zinkpositiv

Team der Fachhochschule Südwestfalen in Iserlohn entwickelt energieffiziente und schadstoffarme Bauteile aus Zinkknetlegierungen

Eisen Energieeffizienz Forschung Gesundheitsschutz Halbzeuge Leichtbau Maschinenbau Messe Metallindustrie Produktion
Mehr erfahren
08.10.2024

Die Zukunft der Gießerei, moderne Maschinen und innovative technologische Lösungen – die Höhepunkte und Leitmotive des Targi Kielce Industrieherbstes

Auf der zweitägigen Metal Expo diskutierten Vertreter der Gießereiindustrie über die neuesten Lösungen und die Zukunft der Schwerindustrie.

Aluminium Bauindustrie Eisen Foundry Gießerei GIFA Guss Industrie 4.0 Messe Produktion Recycling Sicherheit Verlag
Mehr erfahren
Moderner Produktionsstandort in Skarbimierz.
03.10.2024

alpha aluminium übernimmt 75 % der Anteile der polnische ELREC und I.C.I in Brzeg

Die Geschäftsleitung der beiden Unternehmen bleibt unverändert und wird weiterhin von Marta Swat, Johann Prandt und Christian Scheid geführt.

Aluminium Eisen Lieferkette Produktion
Mehr erfahren