Im NEFI-Projekt envIoTcast wird unter der Leitung des AIT Austrian Institute of Technology das Konzept einer grünen Gießerei entwickelt.
Am 25. Mai 2023 präsentierte das NEFI-Team in Linz die neuesten Entwicklungen aus dem NEFI-Projekt envIoTcast im Rahmen der automotive.2023 in Österreich. Das Ziel des Projekts ist die Energieversorgung der Industrie zu dekarbonisieren und signifikante Energieeinsparungen in industriellen Prozessen zu erreichen. Dafür werden mehrere energieintensive Hochtemperaturprozesse untersucht sowie technisch und wirtschaftlich realisierbare Lösungen für den kurzfristigen und vollständigen Umstieg auf eine nachhaltige Energieversorgung entwickelt. Die Lösungen sind in globalem Maßstab skalierbar und haben enormes Potenzial für die Dekarbonisierung der Energieversorgung.
Christoph Zauner, Senior Research Engineer am AIT Austrian Institute of Technology und Projektleiter: „Wir untersuchen in envIoTcast mehrere Industriebetriebe hinsichtlich eines realisierbaren Umstiegs auf Erdgas-Alternativen. Mit unseren Labors und Simulationsmethoden sehen wir, welcher Energieträger für den jeweiligen Industrieofen und Produktionsprozess eine klimaneutrale Alternative darstellt. Viele Öfen können mit Ökostrom anstatt mit Erdgas beheizt werden, bei anderen kann auf grünen Wasserstoff, Biomethan oder synthetisches Methan umgestellt werden. Insbesondere bei hohen Temperaturen über 900 °C ist grünes Methan, das durch Methanisierung oder in Biogasanlagen hergestellt wurde, eine sehr gute Alternative. Großes Potenzial bergen zudem die Nutzung von Ofenabwärme und die Digitalisierung der Prozesse, wo bis zu 30 Prozent der Energie gespart werden können.“
Einer der realen Anwendungsfälle in der grünen Gießerei 4.0 ist die Dekarbonisierung von Industrieöfen in der Stahlweiterverarbeitung. Konkret werden diese Dekarbonisierungspotenziale bei Wärmebehandlungsanlagen an unterschiedlichen Standorten der voestalpine untersucht.
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DigitalisierungGießereiProduktionSimulationStahl