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09.10.2024

Grüner Wandel: Ervin Europe setzt neue Maßstäbe bei Klimaneutralität und Ressourcenschonung

Ervin Europe hat eine Reihe innovativer Maßnahmen angekündigt, um bis zum Jahr 2030 (15 Jahre früher als von der deutschen Regierung vorgeschrieben) Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Zu den Höhepunkten des Ervin Nachhaltigkeitsprogramms gehören die Umstellung von Erdgas auf Wasserstoff als Energiequelle, die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und die Unterstützung der Kunden bei der Reduzierung ihrer Scope-2- und Scope-3-Emissionen.

Während das Thema Nachhaltigkeit in den letzten Jahren für viele Unternehmen immer wichtiger wurde, ist die Idee der Nachhaltigkeit bei Ervin nicht neu. Das Unternehmen begann in den frühen 1920er Jahren mit einem innovativen Konzept für das Recycling von Stahlschrott. Dessen Verwendung führte zu einer verbesserten Produktivität, zur Verringerung des Ressourcenverbrauchs sowie zur Abfallreduzierung im Strahlprozess seiner Kunden, wodurch eine Kreislaufwirtschaft geschaffen wurde. Seit über 100 Jahren ist Ervin in Familienbesitz und hat stets einen nachhaltigen Ansatz für Vertrieb, Produktion und Wachstum verfolgt.

Dr. Wolfgang Assmann, Geschäftsführer von Ervin Europe, erklärt: „Als unser Gründer, John F. Ervin, das Verfahren zur Herstellung von Strahlmitteln aus Stahlschrott erfand, war es ihm wichtig, mit weniger mehr zu erreichen. Diese Philosophie wurde von seinen Nachkommen an die Familienmitglieder weitergegeben, die das Unternehmen heute leiten. Als Familienunternehmen hat Ervin die Freiheit, die langfristig richtigen Entscheidungen zu treffen, und trägt gleichzeitig eine Verantwortung der Zukunft gegenüber. Das bedeutet, dass unsere Verkaufs-, Produktions- und Wachstumspläne von Beginn an nachhaltig waren und immer sein werden. Bereits ergriffene ebenso wie zukünftige Maßnahmen – einschließlich der Umstellung von Erdgas auf Wasserstoff – ermöglichen es uns, Kunden dabei zu unterstützen, auch ihre Nachhaltigkeit zu erhöhen, indem sie ihre Scope-2- und Scope-3-Emissionen reduzieren.“

2014 eröffnete Ervin eine neue Produktionsstätte für Stahlguss-Strahlmittel in Glaubitz, Deutschland. Der zentrale Standort dieses modernen, effizienten Werks mitten in Europa trägt dazu bei, nicht nur die Logistikkosten zu minimieren, sondern auch beim Schienen- und Wassertransport, die Scope-3-Emissionen zu verringern. Die Lagerhaltung ermöglicht es Ervin, Transporte zu reduzieren.

Zehn Jahre nach der Eröffnung informiert René Spandler, Werksleiter, über eine Reihe interessanter Initiativen: „Ervin verwendet elektrische Lichtbogenöfen zum Schmelzen des Stahlschrotts, was zu einem viel niedrigeren Kohlenstoffausstoß führt als die Herstellung von Rohstahl. Wir haben jedoch aktiv nach Möglichkeiten gesucht, alternative erneuerbare und umweltfreundlichere Energiequellen zu nutzen. Ein neues Windrad versorgt unser Werk nun mit erneuerbarem Strom und wird unsere Scope-2-Emissionen um 20 % senken. Wir setzen bereits Sauerstoff ein, um unsere Scope-1- und Scope-2-Emissionen zu reduzieren. Ervin ist zudem stolz darauf, Partner im kürzlich angekündigten Wasserstoffverbund Mitteldeutschland zu sein. Dies ermöglicht es uns, ab 2027 Erdgas durch Wasserstoff zu ersetzen und eine erhebliche Reduzierung der Scope-1-Emissionen zu erreichen, da bei der Verbrennung von Wasserstoff kein CO2 ausgestoßen wird. Im Vergleich zu 2023 werden unsere Kohlenstoffemissionen in der Produktion durch diese Maßnahmen innerhalb von vier Jahren um 80 % sinken.“

Im Produktionsprozess von Ervin werden zu über 98 % recycelbare Rohstoffe verwendet, um Strahlmittel von höchster Qualität herzustellen, die den Kunden von Ervin immer wieder die bestmöglichen Ergebnisse liefern. Paul Abram, Technischer Direktor, sagt: „Die Kombination aus hoher Haltbarkeit und hoher übertragener Energie unserer Strahlmittel bedeutet, dass unsere Kunden weniger Strahlmittel pro Werkstück verbrauchen und dadurch weniger Abfall erzeugen, was auch ihre Strahlprozesse nachhaltiger macht.“ Dank dieses Ansatzes ist Ervin in der Lage, mit seinen Kunden zusammenzuarbeiten, um die Scope-2-Emissionen aus ihrem Strahlprozess zu reduzieren.

„Abfallbeseitigung wird zu einer zunehmenden europaweiten Problematik, da die Regierungen neue Gesetze und Geldstrafen einführen, um Unternehmen dazu zu bringen, ihren Abfall zu reduzieren. Vergleichstests zeigen immer wieder, dass Ervin Produkte den Materialeinsatz beim Strahlen um mindestens 10 % reduzieren. Folglich wird auch der Abfall um 10 % reduziert, sodass die Kunden von Ervin doppelt profitieren: von Kosteneinsparungen aufgrund der langen Lebensdauer unserer Stahl- und Edelstahl-Strahlmittel und von einer geringeren Umweltbelastung. In unseren Produktionsstätten werden Größe, Härte und Mikrostruktur unserer Strahlmittel streng kontrolliert. Die größere Energieübertragung führt zu einer höheren Reinigungsleistung und geringeren Kosten für unsere Kunden, einschließlich eines geringeren Energieverbrauchs“, fügt Paul Abram hinzu.

Es ist nicht nur die Produktqualität, die den Kunden Vorteile bringen kann, sondern auch der Service und die Unterstützung vor Ort. Paul Abram fährt fort: „Unser Vertriebs- und Technikteam führt regelmäßig Kundenbesuche durch und nutzt das Ervin Testcenter in Glaubitz, um gemeinsam mit den Kunden die Maschineneinstellungen und die Strahlmittelauswahl so zu optimieren, dass die Produktivität maximiert und die Strahlkosten gesenkt werden. Viele Kunden, die auf Ervin Strahlmittel umgestellt haben, berichten von einer Verringerung der Nacharbeit, was die Kosten erheblich schmälert und die guten Arbeitsbeziehungen zu ihren Kunden aufrechterhält.“

Ervin hat kürzlich ein neues mineralisches Entfettungsadditiv, AMAPURE, auf den Markt gebracht. Öl oder Fett von den Werkstücken gelangen oft in das Betriebsgemisch, was zu einem zu hohen Verlust an brauchbarem Strahlmittel führen kann. Amapure absorbiert das Öl und Fett, reinigt das Betriebsgemisch und verlängert so die Lebensdauer des Strahlmittels, der Werkstücke und der Ausrüstung. Gleichzeitig werden Abfall und Kosten für den Kunden reduziert.

Auch bei den modernen Verpackungstrends kann Ervin mithalten. Als einziger Strahlmittelhersteller, der sein Standardmaterial seit den 1960er Jahren in wiederverwertbaren Papiersäcken ausliefert, ist Ervin seinen Konkurrenten weit voraus. Ervins Produktionsstätten arbeiten eng mit führenden Verpackungslieferanten zusammen, um nicht wiederverwertbare Verpackungsmaterialien zu reduzieren oder zu beseitigen. Im gesamten Unternehmen Ervin Europe gibt es viele weitere Initiativen für eine nachhaltigere Arbeitsweise: von Firmenfahrzeugen mit Elektroantrieb über den verstärkten Einsatz von Videokonferenzen bis hin zu einem laufenden Programm zur Digitalisierung von Informationen, um den Papierverbrauch zu reduzieren, die Genauigkeit zu verbessern und wertvolle Ressourcen besser zu nutzen. Ervin investiert weiterhin stark in seine Mitarbeiter und Gemeinden.


Wolfgang Assmann erklärt: „Wir gehen in das zweite Jahrhundert unserer Unternehmensgeschichte und unser Engagement für Nachhaltigkeit ist so stark wie eh und je. Durch das von uns aufgestellte Aktionsprogramm und unsere ständige Suche nach weiteren Verbesserungsmöglichkeiten werden wir bis 2030 eine Netto-Null-Emissionsposition erreichen, 15 Jahre früher als von der deutschen Regierung gefordert. Wir sind sicher, dass John F. Ervin sehr stolz auf das Erreichte und gespannt auf unsere Zukunftspläne wäre.“

Schlagworte

DigitalisierungEdelstahlGussLogistikNachhaltigkeitProduktionRecyclingSchmelzenStahlStahlgussStrahlenVertrieb

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