ABB geht eine strategische Partnerschaft mit dem US-amerikanischen Start-up Scalable Robotics ein, um ihr Angebot an robotergestützten Schweißlösungen auszubauen.
Die Technologie von Scalable Robotics nutzt 3D-Bildverarbeitung und integriertes Prozesswissen, um Kunden ein einfaches Programmieren von Schweißrobotern zu ermöglichen – ganz ohne Coding. ABB Technology Ventures (ATV), der für strategische Venture-Capital-Investitionen zuständige Bereich von ABB, ist der Hauptinvestor in der Seed-Finanzierungsrunde von Scalable. Über die Höhe und die Bedingungen des Investments wurde Stillschweigen vereinbart.
Das Investment markiert einen weiteren Meilenstein in der Strategie von ABB zum Aufbau eines Ökosystems aus Partnern, die benutzerfreundliche Lösungen für verschiedene Anwendungen und Branchen anbieten.
„Angesichts globaler Herausforderungen wie Arbeitskräftemangel, unterbrochenen Lieferketten und allgemeiner Unsicherheit setzen Unternehmen zunehmend auf Robotik, um ihre Resilienz, Flexibilität und Effizienz zu verbessern“, sagt Marc Segura, Leiter der Robotics-Division von ABB. „Allein in den USA werden bis zum Jahr 2024 schätzungsweise 400.000 Schweißfachkräfte fehlen. Um dem entgegenzuwirken, müssen wir die Akzeptanz von Robotik fördern und Technologien anbieten, die einfach zu nutzen und zu programmieren sind. So machen wir es Fertigungsunternehmen leichter, automatisierte Lösungen einzuführen, die mehr Komponenten in kürzerer Zeit schweißen können – und gleichzeitig minimalen Ausschuss sowie maximale Qualität sicherstellen.“
Mit der Technologie von Scalable erweitert ABB ihr Portfolio an Lösungen, die ohne das Schreiben von Programmcodes und ohne spezielle Programmierkenntnisse auskommen. Schweißerinnen und Schweißer können dem Roboter einfach zeigen, wo eine Schweißnaht aufgebracht werden soll – der Roboter lernt die entsprechende Bahn dann eigenständig. Die Plattform von Scalable umfasst eine 3D-Kamera in einem Schutzgehäuse am Ende des Roboterarms sowie eine Touchscreen-Oberfläche, die die Anwender durch sämtliche Scan-, Anlern-, Validierungs- und Feinabstimmungsschritte führt.
Durch Klicken mit einem Eingabestift auf die gewünschten Anfahr-, Bahn- und Ausgangspunkte können dem Roboter die Positionen der Schweißnähte beigebracht werden. Die Plattform generiert automatisch eine Schweißbahn, die in RobotStudio®, der führenden Simulations- und Programmiersoftware von ABB, validiert wird. Anschließend können letzte Änderungen vorgenommen werden, bevor der Roboter die Feinabstimmung des Programms übernimmt und es an die Robotersteuerung übermittelt, sodass der Schweißvorgang durchgeführt werden kann.
„Wir haben Scalable Robotics unter der Prämisse gegründet, dass Industrieroboter Werkzeuge sind, die allen Unternehmen unabhängig von ihrer Größe und ihrem Grad der Technisierung zur Verfügung stehen sollten“, sagt Tom Fuhlbrigge, Gründer und CEO von Scalable Robotics. „Mit unseren neuartigen Verfahren zur Mensch-Roboter-Interaktion können Personen, die den Lichtbogenschweißprozess kennen, dem Roboter intuitiv zeigen, was zu tun ist, ohne dass sie Erfahrungen mit Robotern haben müssen. Wir freuen uns, unsere Kräfte mit ABB zu bündeln. ABB ist der ideale Partner, um diese Technologie weltweit auf den Markt zu bringen.“
Schlagworte
FertigungLieferketteRobotikSicherheitSimulationSoftware