Wozu der Metall-3-D-Druck heute schon fähig ist – das wurde nun von der niederländischen Königin Maxima Mitte Juli höchstselbst gewürdigt: eine Fußgängerbrücke aus Stahl in Amsterdam. Vier Roboter haben für die zwölf Meter lange Grachtenquerung 1500 °C heiße Stahlschmelze Schicht für Schicht aneinandergefügt und dafür sechs Monate gebraucht.
Ein Tastendruck der Königin, dann zerschnitt ein Roboterarm das Eröffnungsband auf der Brücke, die auf einen Entwurf von Designer Joris Laarman zurückgeht. Symbol- und zukunftsträchtiger geht es nicht mehr. 4,5 Tonnen rostfreier Stahl war für das prominente Bauwerk erforderlich. Die Brücke ist auch ein Testlauf für die Nutzung des Metall-3-D-Drucks im Baugewerbe.
Mehr als ein Dutzend Sensoren sind an ihr angebracht, um Belastung, Bewegung, Vibration und Temperatur zu messen, wenn Menschen darüber gehen und sich das Wetter ändert. Mit den Daten sollen per maschinellem Lernen erforderliche Wartungen vorhergesagt sowie Hinweise für den Einsatz 3-D-gedruckten Stahls für größere und komplexere Bauwerke ermittelt werden.
„Die Festigkeit der Brücke entspricht dem, was man von gewalztem Stahl erwarten würde“, hat Mark Girolami von der Universität Cambridge beobachtet. Er arbeitet an dem digitalen Brückenmodell, das vielleicht einmal Grundlage für 3-D-gedruckte Stahlkonstruktionen sein wird.
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