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24.04.2024

Fraunhofer IESE präsentiert neue Industrie-4.0-Lösung für niedrigschwelligen Zugang zu Datenräumen

»Energizing a Sustainable Industry« – das Motto der Hannover Messe 2024 zeigt klar, wie wichtig eine gleichermaßen leistungsstarke und nachhaltige Industrie für den Fertigungsstandort Deutschland ist. Auf der Weltleitmesse der Industrie werden in diesem Jahr mehr als 4.000 Unternehmen neue Produkte und Lösungen vorstellen, mit deren Hilfe sich Klimaneutralität und Effizienz in der Fertigung miteinander in Einklang bringen lassen.

Auch das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE aus Kaiserslautern präsentiert am Gemeinschaftsstand der Fraunhofer-Gesellschaft (Halle 2, Stand B24) eine innovative Lösung, die Unternehmen unterschiedlichster Größe den Beitritt zu Datenräumen erleichtert und ihnen so den Einstieg in die Digitalisierung ebnet: den AAS Dataspace for Everybody.

In einer Welt, in der Digitalisierung und Datenmanagement zunehmend an Bedeutung gewinnen, rücken auch industrielle Datenräume für Fertigungsunternehmen mehr und mehr in den Fokus. Unternehmensübergreifende Datenräume, wie sie zum Beispiel in der Manufacturing-X-Initiative erforscht werden, können Firmen entscheidend dabei helfen, Skaleneffekte zu erreichen, neue Geschäftsfelder zu erschließen und somit insgesamt effizienter zu wirtschaften – vorausgesetzt, die Fertigungsprozesse selbst sind bereits ausreichend digital, um überhaupt eine umfassende Vernetzung zu ermöglichen. Genau an dieser Stelle stoßen aktuell jedoch noch viele Unternehmen an ihre Grenzen. Die benötigten Softwarelösungen sind oft komplex und erfordern spezifisches Fachwissen, was die Digitalisierung der Fertigung wiederum sehr zeit- und kostenintensiv macht.

Diesem Problem hat sich das Fraunhofer IESE gemeinsam mit renommierten Partnerunternehmen angenommen und eine Software-as-a-Service-Lösung entwickelt, die es gerade auch kleineren und mittleren Unternehmen ermöglicht, Fertigungsprozesse zu digitalisieren, Digitale Zwillinge und Verwaltungsschalen zu erstellen und diese in Datenräume zu integrieren. Gemeinsam mit NetApp, der Industrial Digital Twin Association (IDTA), der Plattform Industrie 4.0 und der Congatec GmbH zeigen die Fraunhofer-Forscherinnen und -Forscher am Stand auf der Hannover Messe (Halle 2, Stand B24) anhand des Exponats »AAS Dataspace for Everybody«, wie genau Unternehmen diese neue Industrie-4.0-Lösung einfach und unkompliziert in ihre bestehende Software und in ihre Fertigungsumgebungen integrieren können.

 

Digitale Zwillinge als Schlüssel für digitale Lieferketten

Der AAS Dataspace for Everybody bietet eine Plattform für das unkomplizierte Teilen von Daten sowie vorkonfigurierte Softwarelösungen auf Grundlage der Open-Source-Middleware Eclipse BaSyx. Damit können Unternehmen Digitale Zwillinge entlang ihrer Fertigungslinien realisieren und haben so beispielsweise die Möglichkeit, ihren CO2-Fußabdruck zu berechnen, einen Batteriepass zu erstellen oder digitale Produktpässe anzufertigen. Die Digitalen Zwillinge lassen sich anschließend in unternehmensübergreifenden Datenräumen entlang von Lieferketten teilen – souverän und unter Einhaltung klar definierter Vorgaben. Damit können Störungen in der Wertschöpfungskette frühzeitig erkannt und die Resilienz und Nachhaltigkeit der Industrie entscheidend gestärkt werden.

Um Unternehmen den Einstieg in die Digitalisierung dabei so einfach wie möglich zu machen, stellt das Fraunhofer IESE die vorkonfigurierten Lösungen zunächst als Prototypen zur Verfügung. Auf diese Weise können Firmen ihre Testdaten in einem Datenraum ablegen, sie teilen und so unkompliziert ausprobieren, welches Potenzial ein Datenraum ihnen grundsätzlich bietet. »Die Softwarecontainer in Kombination mit der eingebetteten Middleware Eclipse BaSyx sind auf dem Markt bislang absolut einzigartig«, erklärt Dr. Thomas Kuhn, Division Manager »Embedded Systems« am Fraunhofer IESE, und ergänzt: »Mit dem AAS Dataspace for Everybody haben Unternehmen jeder Größe die Chance, Datenräume wirklich nahtlos in ihre Fertigung zu integrieren und so von einer erheblichen Zeit- und Kostenersparnis bei der Digitalisierung zu profitieren.«

Insbesondere bei größeren Unternehmen können im Zuge der Digitalisierung der Fertigung so gut und gerne rund eine Milliarde Digitaler Zwillinge entstehen. Für deren Erstellung braucht es die notwendige Infrastruktur, wie auch Jürgen Hamm, Solution Architect SAP/Specialist Industry 4.0 bei NetApp, erklärt: »Gemeinsam mit dem Fraunhofer IESE arbeiten wir seit Jahren an zukunftsfähigen Lösungen für die Nutzung Digitaler Zwillinge auf der Grundlage einer performanten IT-Infrastruktur. Um passende Anwendungsfälle über die gesamte Prozesskette effizient testen zu können, bauen wir auf unsere Expertise im Datenmanagement und setzen flexibel die gesamte Produktpalette von NetApp ein. Auch in Sachen Nachhaltigkeit punkten Digitale Zwillinge: Sie sind, auch zum Beispiel vor dem Hintergrund des Digitalen Produktpasses, eine Möglichkeit, um ein aussagekräftiges Reporting zum Carbon Footprint zu erstellen.«

Schlagworte

DatenmanagementDigitalisierungFertigungIndustrie 4.0LieferketteMesseNachhaltigkeitSoftware

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