Die Auftragslage im Verarbeitenden Gewerbe scheint sich zu stabilisieren. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts haben die Bestellungen im Juli gegenüber dem Vormonat preis-, kalender- und saisonbereinigt um 2,9 % zugenommen. Schon im Juni lagen sie laut revidierten Angaben mit +4,6 % erstmals seit Jahresbeginn wieder deutlich im Plus. Die Auftriebskräfte kamen zu Beginn des dritten Quartals vor allem vom Auslandsgeschäft. Während die Ordereingänge aus dem Ausland um 5,1 % zulegten, stagnierte die Nachfrage aus dem Inland (0,0 %) nach einem Auftragsschub im Vormonat (+9,4 %). Ohne die stark schwankenden Großaufträge ging die Bestelltätigkeit allerdings leicht um 0,4 % gegenüber dem Vormonat zurück.
In den einzelnen Wirtschaftszweigen des Verarbeitenden Gewerbes fiel die Entwicklung dabei unterschiedlich aus: Während die Bereiche Pharmazeutische Erzeugnisse (-6,4 %), Chemie (-0,8 %) und Maschinenbau (-6,1 %) Auftragseinbußen hinnehmen mussten, konnten der stark von Großaufträgen geprägte sonstige Fahrzeugbau (+86,5 %), der Bereich Kfz und Kfz-Teile (+1,6 %) sowie die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen (+18,6 %) teils deutliche Bestellzuwächse gegenüber dem Vormonat verbuchen.
Mit dem erneuten Anstieg im Juli liegen die Auftragseingänge nun auch im weniger volatilen Dreimonatsvergleich wieder mit 1,7 % im Plus, wozu v.a. die Nachfrage aus dem Inland beigetragen hat. Auch wenn aus dem Ausland zuletzt wieder deutlich mehr Bestellungen eingingen, deuten Einkaufsmanagerindizes und aktuelle Daten zur internationalen Konjunktur auf eine weiterhin schwache Auslandsnachfrage hin. Darüber hinaus haben sich wichtige Stimmungsindikatoren im Verarbeitenden Gewerbe zuletzt wieder eingetrübt. Damit dürfte die Industriekonjunktur auch in den kommenden Monaten verhalten bleiben.