Die Auftragseingänge sind nach Angaben des Statistischen Bundesamts im Januar gegenüber dem Vormonat preis-, kalender- und saisonbereinigt deutlich zurückgegangen (-11,3 %), nachdem sie im Dezember kräftig zugelegt hatten (+12,0 %). Sowohl im Inland (-11,2 %) als auch aus dem Ausland (-11,4 %) waren Orderrückgänge zu verzeichnen. Aus dem Euroraum gingen nach einem überdurchschnittlichen Plus im Dezember (+34,3 %) wesentlich weniger Bestellungen ein (-25,7 %), während die Nachfrage aus den übrigen Ländern mit +1,6 % expandierte. Allerdings waren die Ordereingänge im Dezember im Vormonatsvergleich stark durch Schwankungen bei Großaufträgen geprägt; ohne diese ergab sich im Januar ein Minus von 2,1 % (Dezember: +0,9 %).
Der Rückgang der Auftragseingänge zum Jahresbeginn erstreckte sich dabei über die Mehrzahl der einzelnen Bereiche des Verarbeitenden Gewerbes: Besonders deutliche Rückgänge waren in den Bereichen elektrische Ausrüstungen (-33,2 %), Metallerzeugnisse (-14,5 %) und pharmazeutische Erzeugnisse (-9,4 %) zu beobachten. Aber auch die gewichtigen Wirtschaftszweige Maschinenbau (-4,7 %) und chemische Erzeugnisse (-0,3 %) lagen im Minus. Orderzuwächse konnten dagegen im Bereich Kfz/Kfz-Teile (+4,2 %) – vor allem infolge von Bestellungen aus dem Nicht-Euroraum – verbucht werden.
Nach dem kräftigen, durch Großaufträge geprägten Plus im Dezember kam es bei den Auftragseingängen im Verarbeitenden Gewerbe im Januar erwartungsgemäß zu einem Rücksetzer. Im weniger schwankungsanfälligen Zweimonatsvergleich nahmen die Neuaufträge um 5,9 % zu. Stimmungsindikatoren wie der ifo Geschäftsklimaindex oder der Einkaufsmanagerindex EMI lassen eine Stabilisierung der Industriekonjunktur im ersten Quartal erwarten.