Der Bundesverband Energiespeicher Systeme e.V. (BVES) und die Messe Düsseldorf bauen ihre Kooperation rund um das Thema Dekarbonisierung in Industrie und Gewerbe aus. Im Fokus der Partner stehen dabei thermische Energiespeicherlösungen für die industrielle Abwärmenutzung sowie die Bereitstellung von Prozesswärme. Die Zusammenarbeit mündet in der kommenden Industriemesse Expo for Decarbonized Industries > ENERGY STORAGE (decarbXpo), die vom 20 bis zum 22 September in Düsseldorf stattfindet.
Eine erfolgreiche Dekarbonisierung der Industrie ist unerlässlich, um die von der Bundesregierung beschlossenen Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen: In der Industrie macht die Prozesswärme einen Anteil von über 60 Prozent des Endenergieverbrauchs aus. 27 Prozent aller CO2-Emissionen stammen aus der industriellen Wärme- und Kälteerzeugung. Für die Reduktion dieser Emissionen sowie die weitgehende Umstellung auf strombasierte Lösungen, benötigen die Industrieunternehmen effiziente Technologien, um Prozesswärme zu erzeugen und zu speichern. Thermische Energiespeichersysteme stellen die notwendige Energie zum individuellen Zeitpunkt mit der passenden Temperatur bereit.
Moderne thermische Speichertechnologien decken die Nieder-, Mittel- und Hochtemperaturbereiche bis zu 1000°C ab und sind damit in allen Industriebranchen einsetzbar. Auch große Abwärmekapazitäten können damit eingebunden und genutzt werden. Damit garantieren die innovativen Speichersysteme eine flexible und sichere Versorgung von Industrieprozessen auf der Basis Erneuerbarer Energien.
„Die flexible Sektorenkopplung im Bereich der Prozesswärme funktioniert nur mit thermischen Energiespeicherlösungen. Hier sehen wir einen hohen Informationsbedarf bei industriellen Anwendern, den wir als BVES im Rahmen der Kooperation mit der Messe Düsseldorf decken möchten“, sagt Dr. Andreas Hauer, Präsidiumsmitglied des BVES & Vorstandvorsitzender ZAE Bayern.
Um die Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen, muss zudem der Anteil erneuerbarer Wärme schnell zunehmen: im Jahr 2020 lag dieser laut Umweltbundesamt bei lediglich 15,2 Prozent. Gleichzeitig könnte industrielle Abwärme rein rechnerisch rund 46 Prozent des deutschen Haushaltsbedarfs an Heizwärme decken.
„Für Energiespeicher-Anbieter gibt es ein enormes Geschäftspotenzial in den Anwenderindustrien, die wir adressieren. Wir beobachten hier einen Paradigmenwechsel insbesondere bei den jeweiligen Branchenführern: Die Dekarbonisierung ist nicht mehr nur ein Zukunftsthema – sie ist in den Führungsetagen angekommen. Hier werden konkrete Lösungen gesucht“, so Bernd Jablonowski, Executive Director Trade Fairs bei der Messe Düsseldorf.