Der Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e.V. hat den Südwestmetallpreis an Edwin Heinle von der Firma Julius Schüle Druckguss GmbH verliehen. Heinle erhielt den Preis für seine Bachelorarbeit über das Eingießen von Aluminiumrohren im Druckgießverfahren.
Auch ein negatives Ergebnis ist ein Ergebnis. Edwin Heinle erhielt den mit 5000 Euro dotierten Südwestmetallpreis für seine Bachelorarbeit, in der er aufgrund theoretischer Berechnungen nachwies, dass ein Eingießen von Aluminiumrohren ohne Füllstoff im Druckguss nicht möglich ist. Ein negatives Ergebnis, das durch aufwendige Gießversuche bestätigt wurde. Ausschlaggebend war für die Preisvergabe die schlüssige Umsetzung der Themenstellung sowie die hohe Aktualität und der hohe Praxisbezug.
Hohe Aktualität, da die Technologie des Rohreingießens im Zuge der Mobilitätswende in der Automobilindustrie zukünftig an Bedeutung gewinnt, gleichzeitig aber Materialkombinationen nach sich zieht, die ein Recycling erschweren. Denn im Elektrofahrzeug ist eine Leistungselektronik zwingend erforderlich, die im Betrieb große Wärmemengen freisetzt, die abgeführt werden müssen, beispielsweise durch ein Gehäuse mit einem integrierten Kühlmedienkanal. Bei der Julius Schüle Druckguss GmbH erfolgt das Eingießen von Rohren u.a., indem eine Hohlstruktur aus einem austenitischen nichtrostenden Stahl in einen Gehäusedeckel aus einer Aluminiumlegierung eingegossen wird. Aus dieser Materialkombination Aluminium und Stahl entsteht bei der Entsorgung Mischschrott, der während des Recyclings aufwändig voneinander getrennt werden muss. Die Arbeit von Edwin Heinle sollte klären, ob ein Prozess möglich ist, bei dem das Aluminiumrohr ohne Füllstoff eingegossen wird. Betreut wurde sie von Prof. Lothar Kallien.
Der Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg lobt den Südwestmetallpreis jedes Jahr für wissenschaftliche Abschlussarbeiten aus, die für die industrielle Arbeitswelt und/oder deren sozialpolitische Rahmenbedingungen wichtig sind.