Auf einem ehemaligen Gewinnungssee in Haltern am See entsteht gerade Deutschlands größte schwimmende Photovoltaikanlage. Der geschäftsführender Gesellschafter der Quarzwerke Robert Lindemann-Berk begrüßte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst auf der Baustelle. Und der zeigte sich begeistert.
Wüst betonte in seinem Statement, dass es in NRW mehr solcher Projekte geben sollte. „Wir leben in bewegten Zeiten, die Versorgungssicherheit hat mehr Relevanz denn je.“ Auf knapp 1,8 Hektar, was nur etwa 2,3 % der Seefläche entspricht, werden rund 5.800 Photovoltaikmodule zusammen eine installierte Nennleistung von 3 Megawatt-Peak erreichen und jährlich rund 2,9 Millionen Kilowattstunden Strom produzieren. Dabei handelt es sich um hocheffiziente und sehr lichtdurchlässige Glas-Glas-Module, die die Blendung reduzieren (sie ist sogar geringer als die der Wasseroberfläche) sowie einer Verschattung des Wassers vorzubeugen. Fixiert werden die PV-Module durch ein Stahlgerüst, das seinerseits auf UV-resistenten Kunststoff-Pontons steht. Zur Sicherung vor Wellen und Wind wird die Anlage mit einem Wellenbrecher ausgerüstet und nahezu senkrecht im Boden verankert. Ihre Ost-West-Ausrichtung bietet den Vorteil, dass es eine flachere Stromerzeugungskurve gibt und damit täglich mehr Strom selbst genutzt werden kann.
Während der überwiegende Anteil (rund 75 %) des erzeugten Grünstroms betriebsintern zur Substitution von grauem Fremdstrom genutzt werden soll, wird das restliche Viertel zur Versorgung der Allgemeinheit ins öffentliche Netz eingespeist – genügend Grünstrom zur ganzjährigen Versorgung weiterer 160 Haushalte.