10.10.2021
News
Kullen-Koti, Reutlingen, hat abrasive Tellerbürsten entwickelt, die unter anderem beim prozessintegrierten Verrunden von Laserzuschnitten oder Stanzteilen eine zentrale Rolle spielen.
Leistungsfähige Abrasivbürsten zum prozessintegrierten Entgraten und Verrunden finden sich heute in vielen Tooling-Magazinen moderner Bearbeitungszentren. Dazu gehören auch die Teller- und Innenbürsten von Kullen-Koti. Sie lassen sich kunden- und anwendungsspezifisch auslegen und stehen laut Anbieter als schleifende Werkzeuge oft direkt neben den Fräsköpfen und High-Speed-Bohrern in den Schnellwechsel-Magazinen der Fertigungs- und Roboterzellen.
Neben den weit verbreiteten Walzenbürsten gewinnen nach Unternehmensangaben seine gegossenen Teller- und die gedrehten Innenbürsten zunehmend an Bedeutung bei der Realisierung prozessintegrierter und vollautomatisierter Entgratlösungen. Zur hochflexiblen Rundum-Bearbeitung großer Guss- und Schmiedeteile werden die Tellerbürsten beispielsweise als Entgratwerkzeug für Industrieroboter eingesetzt. Geht es hingegen um das gezielte Verrunden der Kanten vorgefertigter Laser-, Stanz- und Brennteile, so erweisen sich die mit mehreren oszillierenden und rotierenden Tellerbürsten bestückten Planetenköpfe vollautomatisierter Fertigungslinien als optimale Lösung. Nach eigenen Angaben zeichnen sich die Tellerbürsten durch tief in die Bürstenkörper eingegossene, sehr dicht stehende Besätze aus, die eine extreme Formstabilität aufweisen. Das soll nicht nur hohe Abtragleistungen, sondern auch eine sehr präzise, homogene und definierte Kantenbearbeitung ermöglichen.
Sind die gegossenen Tellerbürsten vorrangig für die Außenbearbeitung geeignet, so kommen die gedrehten Innenbürsten beim Entgraten und Finishen von Bohrungen, Innengewinden und Hohlkörpern zum Einsatz. Zudem zählt das Verrunden von Kanten an O-Ring-Einstichen, Querbohrungen und anderen Verschneidungen sowie auch das Ausreinigen von Innengewinden zu den bedeutsamen Anwendungsgebieten dieser Abrasivbürsten. Vielerorts gehören nach Unternehmensangaben die mit zylindrischen, konischen oder abgestuften Querschnitten lieferbaren Innenbürsten zu den Standardwerkzeugen bei der Bestückung mehrachsiger Knickarm-Roboter in den hochgradig automatisierten Fertigungslinien der Automobilindustrie.
Prinzipiell sind alle Abrasivbürsten so ausgelegt, dass sie beim prozessintegrierten Entgraten und Verrunden über eine lange Betriebszeit ein gleichbleibendes Qualitätsniveau gewährleisten sollen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass sowohl Teller- als auch Innenbürsten optimal auf den konkreten Anwendungsfall abgestimmt werden. Hierbei gilt es – unter anderem – die Geometrie und den Werkstoff der zu bearbeitenden Bauteile zu berücksichtigen und das Besatzmaterial sowie die Größe und Art des abrasiven Korns daran anzupassen. Vielfach bewährt hat sich in der Entgrattechnik beispielsweise die Kombination von Polyamidfilamenten und eingebettetem Schleifkorn aus Siliziumcarbid, Aluminiumoxid oder Diamant. Darüber hinaus haben die angestrebten Taktzeiten und die speziellen Bedingungen der Plan- oder Umfangsbearbeitung großen Einfluss auf die Auswahl der Abrasivbürste. Je nach Anwendungsfall kann auch eine Drahtbürste mit schlagendem Abtrag ein besseres Entgratergebnis zeigen als eine schleifende Abrasivbürste. Bindet der Maschinen oder Anlagenbauer den Bürstenhersteller schon während der Entwicklungsphase mit ein, können die technischen Leistungsparameter von Bearbeitungszentrum oder Fertigungszelle unmittelbar in die konkrete Auslegung der benötigten Werkzeugbürsten mit einfließen.
Die Tatsache, dass sich ein Bauteil direkt im Bearbeitungszentrum oder in der Roboterzelle endkonturnah bearbeiten lässt, also keine weitere mechanische Bearbeitung mehr anschließt, kann eine hohe Effizienzsteigerung bewirken. Auch die Arbeitssicherheit profitiert, da das Risiko der für das manuelle Entgraten typischen Schnittverletzungen beim prozessintegrierten Bürstentgraten komplett entfällt.