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Das neue modulare Kit für Niederspannungsschaltanlagen. - © SEDOTEC
12.10.2021

Mehr Kupfer für weniger CO2

Um bei der Energieverteilung eine deutliche CO2-Einsparung zu erreichen, hat Sedotec, Ladenburg, ein modulares Kit-System für Niederspannungsschaltanlagen mit Stromstärken von 630 bis 1250 A entwickelt, das im Umfeld der Hauptsammelschiene 23 % weniger CO2 verursachen soll als vergleichbare Anlagen.

Das Unternehmen verspricht für sein Energieverteilungssystem Vamocon 1250 eine CO2-Einsparung von 13 t über die gesamte Lebensdauer. Dabei besteht die Hauptsammelschiene aus mehr Kupfer, weil sie mit 80 x 10 mm größer dimensioniert ist als die herkömmlichen 60 x 10 mm. Dies ist laut Anbieter sinnvoll, da sich so das System weniger erwärmt und die Verlustleistung sinkt. Das gesamte System ist im Dauerbetrieb deutlich weniger „gestresst“ und soll insgesamt länger halten. Die Verlustenergie sinkt dabei für eine durchschnittlich 4 m lange Schaltanlage um rund 1200 kWh pro Jahr. Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch eines Ein-Personen-Haushalts. Dies bedeutet über die Lebenszeit mehrere Tausend Euro Einsparpotenzial, sodass sich die einmalige Mehrausgabe für das Kupfer von knapp 300 € schon im ersten Jahr amortisiert.

Vamocon 1250 deckt mit Stromstärken von 630 bis 1250 A den Energiebedarf von 400 bis 800 kVA ab. Dadurch sind genau auf den Bedarf und Anwendungsfall zugeschnittene Anlagen möglich. Leichtere Einbauten und geringere Kräfte im Kurzschlussfall erlauben mit 1,5 mm Blechstärke deutlich weniger Material. Das spart Rohstoffe und noch mal CO2 von der Produktion bis zum Transport der Anlage an den Einsatzort. Geschäftsführer Dirk Seiler verspricht eine qualitativ hochwertige Ausführung und solide Technik „made in Germany“.

Weil der Hersteller auf marktübliche feldhohe Abdeckungen aus Plastik weitestgehend verzichtet, kommt deutlich weniger Kunststoff zum Einsatz. Die Anlagen sind recyclingfreundlich aus Blech und Kupfer aufgebaut. Plastik wird nur dort verwendet, wo es zur Isolierung unbedingt notwendig ist oder wo stromführende Kupferschienen gehalten werden. Dennoch ist die Anlage sicher – durch die strikte Trennung des inneren Funktionsbereichs Hauptsammelschiene zu Geräten und Kabelanschlüssen. So sind unter Spannung stehende Bereiche sicher gegen direktes Berühren und Eindringen von Fremdkörpern abgedeckt.

Die Anlagen bietet das Unternehmen in Schutzart IP30 und IP54, geschützt gegen Staub und Spritzwasser, wie es in Produktionsumgebungen benötigt wird. IP54 wird durch Abdichtung von innen mittels eigens entwickelter innovativer Eckverbinder erreicht. Daher müssen die Gerüste nicht geschweißt werden, also auch keine Schweißnähte durch Pulverbeschichtung oder Lackierung überdeckt werden. Beides spart Material, Wärme und auch wieder CO2. Die verwendeten Stahlbleche sind aus verzinktem Material und somit korrosionsbeständig.

Vamocon-Felder werden grundsätzlich teilausgebaut mit eingebauten Kupferschienen an den Schaltanlagenbauer geliefert. Der kann sofort die Schaltgeräte einbauen, die Verdrahtung vornehmen und die Anlage schnellstmöglich ausliefern. Im Vergleich zu herkömmlichen, als Flatpack gelieferten Systemen, fällt deutlich weniger Verpackungsmüll an. Anstatt Einzelteile aufwendig in Pappe einzupacken, mit Folie einzuschweißen und mit Styropor zu schützen, platziert Sedotec diese gleich an der richtigen Stelle im teilausgebauten Feld. Willkommener Nebeneffekt: Für den üblichen Feldaufbau und den Einbau der Kupferschienen in der Werkstatt entfallen beim Schaltanlagenbauer je Feld bis zu acht Stunden Arbeitszeit.

Trotz der voluminöseren Hauptsammelschiene kommt insgesamt weniger Kupfer zum Einsatz, da bei den neuen Anlagen die Hauptsammelschiene immer mittig angeordnet ist. Diese Position sorgt für kurze Anbindungswege der Schaltgeräte, die entweder direkt auf die Hauptsammelschiene aufgebaut oder mit kurzen Kupferschienen verbunden werden. Das Unternehmen gibt dafür eine Einsparung von 30 % Kupfer im Vergleich zu herkömmlichen Anlagen an. Vamocon 1250 ist – wie alle Produkte des Herstellers – konzipiert für den Einbau von Schaltgeräten von ABB, Schneider Electric, Siemens, Efen, Jean Müller und Wöhner. Für einen zuverlässigen Anlagenbetrieb sorgen umfangreiche Prüfungen zum Bauartnachweis nach DIN EN 61439-1/-2. Die neuen Eckverbinder mit Dichtfunktion besitzen eine Eintragung als Gebrauchsmuster.

www.sedotec.de