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Jan Oelker/Boreas
17.01.2025

2024 ist Rekordjahr für Windenergie

Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland so viele neue Windräder an Land genehmigt wie nie zuvor. Ein positives Zeichen für Hersteller und Zulieferer, die mit einer wachsenden Nachfrage rechnen dürfen. 

Das Jahr 2024 war ein Rekordjahr für die Windenergie an Land. Insgesamt wurden in Deutschland 2.405 Windenergieanlagen (WEA) an Land mit einer Leistung von 14.056 MW neu genehmigt. In den Ausschreibungen der Bundesnetzagentur wurden 1.890 WEA mit 10.996 MW bezuschlagt. Beide Werte stellen noch nie dagewesene Höchstwerte dar und werden in den kommenden Jahren zu einem spürbar wachsenden Zubau führen. Für das Jahr 2025 prognostizieren die Verbände bei unveränderter Realisierungsgeschwindigkeit einen zu erwartenden Zubau in Höhe von 4,8 bis 5,3 GW.

Die insgesamt installierte Leistung erhöht sich auf rund 63.460 MW. Zu diesem Ergebnis kommt die Auswertung im Auftrag der Verbände BWE und VDMA Power Systems, die in diesem Jahr erstmals von der Fachagentur Wind und Solar durchgeführt wurde. Der Bruttozubau im Jahr 2024 bleibt mit 635 WEA und 3.251 MW Leistung leicht unter dem Niveau des Vorjahres und liegt damit etwas unterhalb der Prognose der beiden Verbände, die mit bis zu 4.000 MW kalkuliert hatten.

Attraktiver Absatzmarkt auch für Gießerei-Industrie

"Die deutlich angestiegenen Genehmigungszahlen und Zuschläge verdeutlichen die Erholung des deutschen Marktes und signalisieren eine neue Dynamik für die Branche", sagt Dr. Dennis Rendschmidt, Geschäftsführer des VDMA-Fachverbands Power Systems. Dies sei ein "bedeutender Schritt in die richtige Richtung". Die neue Bundesregierung müsse es nun schaffen, diese Dynamik aufrechtzuerhalten. "Der Windenergieausbau muss ungebremst weitergehen, denn er sichert unsere Energieversorgung, reduziert die Kosten für Strom und schafft Arbeitsplätze", so Rendschmidt. Aus seiner Sicht müssen beispielsweise Anforderungen an Großraum- und Schwerlasttransporte vereinheitlicht, die Verkehrsinfrastruktur modernisiert und die Netzanschlüsse beschleunigt werden.

Windenergie an Land ist nicht nur der wichtigste Leistungsträger der deutschen Energieerzeugung, sondern auch ein entscheidender Standort- und Wirtschaftsfaktor. Sie sichert die klimaneutrale und kosteneffiziente Stromerzeugung in Deutschland. Die Branche ist tief im Maschinenbau verankert und bietet insbesondere für Zulieferer sowie die Bereiche Wartung und Betrieb einen attraktiven Absatzmarkt. "Die Hersteller und Zulieferer im europäischen Maschinenbau können und werden weiter liefern. Sie können ihre Kapazitäten auch an eine wachsende Nachfrage anpassen. Dafür braucht es einen planbaren und möglichst gleichmäßig hochlaufenden Markt mit verlässlichen Rahmenbedingungen sowie ein wettbewerbliches Level-Playing-Field", erklärt Rendschmidt. 

Gusskomponenten spielen eine entscheidende Rolle in der Konstruktion und dem Betrieb von Windkraftanlagen. Sie werden hauptsächlich für kritische Teile verwendet, die hohe mechanische Anforderungen erfüllen müssen - darunter Gehäuse, Fundament, Rotoren und Flansche. 

Beitragsbild: Jan Oelker/Boreas