Aktuelles Heft

Die GIESSEREI ist die bedeutendste und auflagenstärkste Gießereifachzeitschrift Europas. Hier finden Sie den Inhalt der aktuellen Ausgabe 02/2025.

BRANCHE | MELDUNGEN

  • Dörrenberg Edelstahl: Aus für Gießerei und Stahlwerk
  • Strahlanlagen: Sinto-Konzern übernimmt Agtos
  • Nach Modernisierung: Trimet plant Vollbetrieb

BRANCHE | WIRTSCHAFT

  • Jahresausblick 2025 - Quo vadis, Gießerei-Industrie? Dr. Tillman van de Sand, Niklas Reiprich

BRANCHE | REPORTAGE

  • Matthies Druckguss auf Kurs, Christian Thieme

BRANCHE | VERANSTALTUNGEN

  • Interview zur InCeight Casting C8, Dr. Monika Wirth, Niklas Reiprich

FORSCHUNG

  • Digitalisierung im Brownfield – KI in der Druckgusslieferkette, Teil 2 von 4, Berend Denkena, Marcel Wichmann, Marcus Nein, Lukas Stürenburg, Markus Rokicki, Kathrin Julia Kramer, Jannik Horstmann, Matthias Schmidt
  • Verlorene Gefrierkerne – Hohlkerne für material- und energieeffizienten Guss, Christopher Locke, Daniel Günther, Joshua Bissels, Hartmut Polzin

PROZESS & PRODUKT

  • Nutzung von Laufzeitdaten – Proof of Concept für die automatisierte Gussfehlerprognose, Daniel Begert, Simona Burri, Markus Krack, Fabian Haag
  • Nach Weltrekord – Supraleiter startklar für die industrielle Nutzung, Trimet Aluminium SE
  • Sandmanagement – Sichere Kontrolle der Formstoff -Temperatur im Grünsandverfahren, Tom Arenholz
  • KI in der Gussteilentwicklung - Mit Geschwindigkeit und Präzision Innovation vorantreiben, Moritz Frenzel, Mirko Bromberger
  • Hightech auf der Straße – 3D-Druck-Technologie für neuen Sechszylinder, Dipl.-Ing. Rudolf Wintgens, Andreas Eisenhaber, Frank Wedemeyer

MAGAGEMENT

  • Neue Analyse – Nachhaltige Strategien zur Fachkräftesicherung, Prof. Dr. Bettina Kohlrausch, Magdalena Polloczek
  • Unternehmenskultur – Team- und Zusammenarbeit im Umbruch, Georg Kraus, Andreas Schwarzenhölzer

Innovation für den Standort

© BDG
Martin Vogt, Chefredakteur der GIESSEREI © BDG

Analysen zum Thema Standort und den Vergleich verschiedener Länder liest man in Deutschlands Medienlandschaft permanent. Ihre fortgesetzte Rezeption ist kein Quell steter Freude, sondern eher eine Übung in Resilienz jedes Lesers, denn die Befunde sind betrüblich: Die USA haben Europa, vor allem aber Deutschland, deutlich abgehängt im Produktivitätsfortschritt. Und während dort die Wirtschaft wächst, mäandert Deutschland um Null. Alles oberhalb der Nulllinie gilt bereits als kleines Wirtschaftswunder, so bescheiden sind wir geworden.

Produktivität, Wachstum, Investitionen und Innovationen bilden natürlich einen gemeinsamen Sinnkomplex. Deutschland ist inzwischen ein Land mit viel zu geringen Investitionen - und weil außerdem Industriejobs wegfallen und solche in Behörden und im Dienstleistungssektor aufgebaut werden, sinkt die Produktivität.

Wie kommen wir aus dieser Negativspirale wieder heraus? Die Stichworte sind gefallen: Investitionen sind der Schlüssel, auch in Innovationen. Dafür finden Sie gerade in dieser Ausgabe der GIESSEREI zahlreiche und, wie ich meine, überaus spannende Ansätze und Beispiele. So berichten wir im Fraunhofer-Forschungsbeitrag über ein Projekt mit verlorenen Gefrierkernen - also Hohlkerne für einen material- und energieeffizienten Prozess, der Sand und Binder einspart. Auf den Kern kommt es sozusagen an. Einen echten technischen Aha-Effekt löst gewiss auch unser Artikel zum Thema Aluminiumerzeugung aus. Er arbeitet die Vorzüge von Supraleitung heraus.

Das ist ja so spannend an unserer Branche: Auch wenn das Verfahren schon lange besteht und viel Tradition besitzt - in Verfahrensdetails und Peripherie kommt immer noch Neues, kommen Verbesserungen und Optimierungen. Dazu gehört auch das Thema Digitalisierung und KI - bei dem, leider, Deutschland ebenfalls hinterherhinkt. Es betrifft eben keineswegs, wie vielfach beklagt, nur die öffentlichen Verwaltungen, sondern auch das produzierende Gewerbe. Noch mal sei das Stichwort genannt: Investitionen und Innovation sind erforderlich.

Erforderlich, wenn es Guss aus Deutschland angesichts der vielfach diskutierten und bekannt misslichen Rahmenbedingungen preislich schwer hat, verglichen mit Wettbewerbsnationen. Da wären wir also wieder, beim wirtschaftlichen Part unserer Industrie. Wir haben uns jetzt, kurz nach dem Jahreswechsel, stichprobenartig umgehört in der Branche: Wie ist die Sicht auf 2025? Mein neuer Kollege Niklas Reiprich, Nachfolger von Berit Franz in der Redaktion, hatte nach den Geschäftsaussichten 2025 gefragt, außerdem nach geplanten strategischen Maßnahmen zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Eine dritte Frage galt den politischen Themen, die vor dem Hintergrund der Bundestagswahl am 23. Februar als besonders wichtig eingeschätzt werden. Die Antworten von sieben Geschäftsführern ergeben keine repräsentative Stichprobe, aber doch ein spannendes und durchaus heterogenes Bild der Branche, das Kollege Reiprich zusammen mit dem BDGVolkswirt Tillman van de Sand zudem in einen größeren Artikel zur konjunkturellen Lage einbettet.

Ich wünsche Ihnen spannende Erkenntnisse bei der Lektüre dieser Ausgabe unserer Fachzeitschrift.